taz.lab 2017: Wie entwickelt sich der Kiez?

Am 29. April 2017 ging das taz.lab unter dem Namen "Neue Heimat: Der Kongress von taz.meinland" in die siebte Runde. Auch die Projektgruppe PxB war vertreten: taz-Leser und Genossenschaftler waren im Gespräch mit taz.lab-Patin Benita Braun-Feldweg vom Metropolenhaus, Kathy Schroth von der Bauhütte Südliche Friedrichstadt, Gunther Hagen vom Integrativen Bauprojekt am ehemaligen Blumengroßmarkt (IBeB) und Sonja Beeck von FRIZZ23. Unter der Moderation von taz-Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch drehte sich alles um die Frage "Neue Nachbarschaften: Wie entwickelt sich der Kiez?".

Circa 50 Zuhörer haben sich um 11:30 Uhr in der Bauhütte versammelt, um mehr über die Bauprojekte rund um den ehemaligen Blumengroßmarkt zu erfahren. Die Referierenden stellen ihr Konzept vor: Vier Baufelder, die gemeinsam daran arbeiten, das Schwarze Loch in der Südlichen Friedrichstadt in eine vernetzte Nachbarschaft umzuwandeln. Denn zwischen den vielen dort lebenden Kulturen fehlt es an Kommunikation und Interaktion. Die vier Bauprojekte arbeiten zusammen, um diese Barrieren aufzuheben und einen Ort des kulturellen Austauschs zu schaffen.

Das aktive Erdgeschoss des Metropolenhaus am Jüdischen Museum wird als Fortsetzung des öffentlichen Raumes funktionieren, so Benita Braun-Feldweg. Restaurants am Museumsplatz und Läden mit individuellen Einzelhandelskonzepten in der Markgrafenstraße werden das Quartier interkulturell beleben. Herzstück des Metropolenhaus sind die vier Projekträume, die mit Ausrichtung auf Design und Alltag, Kunst und Bildung temporär vermietet werden. Bereits seit Beginn der Bauphase finden hier exemplarisch kreative Projekte statt, wie etwa die Workshops "Kreuzberg hockt" und "Kreuzberg leuchtet" mit Schülern der Kurt-Schumacher-Grundschule. So werden die Bewohner der Umgebung gezielt in das örtliche Geschehen eingebunden.

Auch das IBEB sieht Ateliers, Projekträume und Gewerbeeinheiten für Einzelhandel und Gastronomie vor. Die Baugruppe FRIZZ23 wird kreative Arbeitsplätze an den Standort bringen, unter anderem Studios für Schriftsteller, ein Architekturbüro, eine Werbeagentur und ein Klavierstudio. Und auch die Bauhütte steht Bewohnern für Zusammenkünfte offen. Issa Khatib und Rawan Hourani vom Verein The Space Berlin organisieren hier Veranstaltungen wie Jam Sessions an Donnerstagen, Grillen an Samstagen und Workshops mit Kindern. So wird die Gegend um den ehemaligen Blumengroßmarkt zu einer Nachbarschaft, in der verschiedene Kulturen ohne Vorurteile zusammenkommen und in einem offenen Miteinander leben.